Mittwoch, 20. August 2014

Zick-Zack am Hintisberg

Es war für diesen Tag super Wetter angesagt. Jedenfalls im Verhältnis zu den anderen Tagen. Das hieß soviel wie: gute Chancen, nicht in den Regen zu kommen. Zum krönenden Abschluss unseres Alpensommers entschlossen wir uns noch einmal klettern zu gehen.

Wir fuhren zum Hintisberg, um dort die Route Zick-Zack zu klettern. Die Route hat fünf Seillängen, die maximal 6b schwer sind. Ersteinmal mussten wir natürlich den Parkplatz und dann den Einstieg finden. Die Zeichnung im Topo wollte nicht wirklich Sinn machen und so fuhren wir erst einmal zu weit, wieder zurück, fanden keinen Parkplatz und parkten schließlich in einer Haltebucht an einem kleinen Klettererklohäuschen.

Chuck im Nachstieg in der zweiten Seillänge (6a)
Vom Parkplatz aus stiegen wir den Fahrweg wieder etwas ab und schlugen dann einen Pfad hinauf zu den Felsen ein. Der Pfad war an einigen Stellen von Kühen zertreten und führte teilweise auch durch Gras, welches noch ziemlich nass war. Als wir immer mehr auf Einstiegshöhe anstiegen, wunderten wir uns ein bisschen, dass der Pfad sich eher nach rechts als nach links zu den Felsen hinzog. Wir waren wohl auf dem Wanderweg gelandet, welcher über einen Pass auf die andere Seite des Hintisberg führt. Also querten wir über einen grasigen Hang und stiegen wieder etwas ab, um auf den nun von oben sichtbaren Pfad zum Einstieg zu gelangen.


Das Klettergebiet war ziemlich leer, weil alles um die Wand herum im Nebel steckte und die Temperaturen eher anrieten, tiefer im Tal klettern zu gehen. Wir waren aber nun einmal hier und wollten nach dem langen Zustieg endlich in die Wand einsteigen.  

Quergang in der dritten Seillänge (5c+)
Die Kletterei war schön steil und man musste gut auf Tritte und Griffe achten, um nicht zu schnell dicke Arme zu bekommen. Wir hatten alles angezogen, was wir mithatten und dennoch waren die Sicherungspausen an den Ständen ziemlich unangenehm, da die Kälte durch die Jacken kroch.

Wieder am Wandfuß angekommen (im Bild ein gesunder Apfelsnack - während der Eierlikörtopfkuchen in der Tuppadose unter meinem Knie versteckt ist)
Weil hinter uns keine Seilschaft mehr in der Wand war, konnten wir oben angekommen problemlos wieder direkt über die Route abseilen. Das hochgelobte Panorama mit Blick auf Mönch, Eiger und Jungfrau, das man hier am Hintisberg haben sollte, blieb uns leider durch viele tiefhängende Wolken verwehrt. Nur kurz gaben die Wolken die Sicht auf verschneite Wandfragmente der großen Berge uns gegenüber frei.

Bei diesem Blick auf den Eiger hat die Bildbearbeitung ein bisschen nachgeschärft.
Die Route Zick-Zack mit ihren fünf Seillängen waren wir schnell geklettert und es war noch früh. Wegen der anhaltend niedrigen Temperaturen, entschlossen wir uns jedoch, es bei einer Route zu belassen. Wir verließen den Fels, an dem nun keine Kletterer mehr waren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen